Was ist
INSPIRE?

Die INSPIRE-Richtlinie ist eine gesetzliche Verpflichtung innerhalb der Europäischen Union, Geodaten so zu veröffentlichen, dass sie zugänglich, interoperabel und vor allem nutzbar sind.

Viele öffentliche Organisationen, von großen Institutionen bis hin zu kleinen Kommunen, sammeln hochwertige Geodaten. Jede dieser Organisationen verwaltet diese Daten nach ihren eigenen Anforderungen und nicht nach einer gemeinsamen Spezifikation.

Alle diese Daten zusammen wären unglaublich wertvoll für die Katastrophenvorsorge, den Kampf gegen den Klimawandel und viele weitere Anwendungsfälle. Die derzeitigen Strukturen verhindern jedoch Zugriff, Auffinden und übergreifende Verarbeitung aller dieser Daten aus unterschiedlichen Quellen.

Mit dem offenen Standard INSPIRE kann diese Lücke geschlossen werden.

Dieses Video erklärt im Überblick, warum INSPIRE benötigt wird und welche Arten von Geodaten von INSPIRE abgedeckt werden

In 7 Schritten zu INSPIRE

Die Implementierung von INSPIRE geht über ein einmaliges Projekt hinaus. Die Infrastruktur muss für einen langfristigen Betrieb eingerichtet werden.

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INSPIRE-Datensätze identifizieren

Im ersten Schritt überprüfen Sie, welche Datensätze INSPIRE-relevant sind. Typischerweise leisten nationale Kontaktstellen oder andere gesetzlich vorgeschriebene Organisationen Hilfestellung bei der Umsetzung, da bestimmte Anforderungen national bzw. regional sind.

Methode: Manuell

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Datensätze beschreiben und Metadaten veröffentlichen

Sobald Sie die relevanten Datensätze identifiziert haben, müssen Sie aktuelle Beschreibungen und Metadaten erstellen und veröffentlichen.

Methoden: Manuell, Automatisiert (z.B. mit hale»connect)

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Die Datensätze in ihrem ursprünglichen Format und Schema veröffentlichen

Stellen Sie die Daten in ihrem ursprünglichen Dateiformat (z.B. Shape-Dateien) bereit. In diesem Stadium müssen die Daten nicht den INSPIRE-Datenspezifikationen entsprechen, aber als View- und Download-Service zugänglich sein.

Methoden: Cloud/SaaS (hale»connect), On-Premise-Lösungen (z.B. GeoServer, deegree, hale»connect)

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Transformieren und Validieren von Datensätzen, damit sie den Datenspezifikationen entsprechen.

Hier kommt die Datenharmonisierung ins Spiel. In dieser Phase müssen Sie die ursprünglichen Datensätze transformieren, damit sie zu interoperablen INSPIRE-Datensätzen werden.

Methode: ETL-Tool (z.B. hale»studio)

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Die harmonisierten Datensätze im INSPIRE-Format und -Schema veröffentlichen

Stellen Sie die neu harmonisierten INSPIRE-Datensätze bereit und machen Sie sie ebenfalls als View- und Download-Service zugänglich sind.

Methode: Cloud/SaaS (hale»connect), On-Premise-Lösungen (z.B. deegree, hale»connect)

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Dienste und Metadaten gemäß den INSPIRE Quality of Service-Kriterien (QoS) betreiben

Nachdem der erste Teil des Projekts mit der Veröffentlichung der INSPIRE-Datensätze abgeschlossen ist, kommen hier Betrieb und Wartung ins Spiel. Stellen Sie sicher, dass die Daten und Metadaten aktuell bleiben und dass die Dienste die QoS-Kriterien erfüllen, wie sie in den INSPIRE-Netzwerkdienstspezifikationen definiert sind.

Methoden: On Premise, PaaS, Public Cloud (SaaS), GAIA-X (2023+)

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Erstellen Sie Erweiterungen und ergänzen Sie alternative Formate für eine verbesserte Nutzbarkeit

Jetzt, da die INSPIRE-Datensätze zugänglich sind, können Nutzende Feedback geben. Basierend auf diesem Feedback können die Daten noch nützlicher gemacht werden, indem weitere Formate hinzugefügt und der Umfang der Datensätze erweitert werden.

Methoden: INSPIRE-Erweiterungen, aufbauend auf dem, was in früheren Schritten ausgewählt wurde

9 Faktoren
für den richtigen Weg zu INSPIRE

Es gibt nicht “die einzige und beste” Methode zur Implementierung von INSPIRE. Einige der hier aufgeführten Optionen eignen sich besser für die eine Organisation als für die andere. Der „richtige Weg“ hängt immer von organisationsspezifischen Anforderungen und Bedingungen ab.

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Interne Kompetenz und Kapazität für die erstmalige Bereitstellung und den dauerhaften Betrieb

Eine Organisation mit einem großen, erfahrenen IT-Team wird keine Schwierigkeiten haben, unter den verschiedenen INSPIRE-Implementierungsmethoden und -Tools auszuwählen. Kleineren Teams kann es an Fachwissen und Bandbreite fehlen, was den Einsatz externer Dienstleister erforderlich macht.

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Klare Priorisierung und potenzielle Synergien mit anderen Prozessen

Es ist immer gut, sich anzusehen, welche Datenstandards bereits vorhanden sind. Bestimmte Standards, wie XPlanung in Deutschland, sind gut auf INSPIRE abgestimmt und erleichtern die Implementierung erheblich.

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Flexibilität und gewünschter Anpassungs- und Erweiterungsbedarf

Viele Organisationen tendieren zu individuellen oder stark angepassten Lösungen bei der Umsetzung spezifischer Geschäftsprozesse. Wenn jedoch nur INSPIRE-Datensätze veröffentlicht werden müssen, reicht eine Standardlösung. Wenn hingegen Datenmodelle und Infrastruktur angepasst und erweitert werden müssen, kann ein flexiblerer Aufbau durchaus sinnvoller sein.

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Gewünschte Integration in die bestehende Infrastruktur

Dies ist ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Entscheidung zwischen einer vorgefertigten oder einer individuellen Lösung zu berücksichtigen ist. Der Zugriff auf das Datenbank-Backend oder die Integration von SSO sind in der Regel enthalten. Aber die Integration mit einem bestehenden Workflow-System kann deutlich aufwändiger sein und eine individuelle Lösung erforderlich machen.

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Spezifische Domänenanforderungen

Abhängig von der Domäne, in der die Organisation tätig ist, können Anforderungen wie die Verwendung von hochpräzisen, nicht standardmäßigen Algorithmen zu einem erheblich erhöhten Implementierungsaufwand führen.

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Compliance-Anforderungen (Datenschutz, Cyber-Sicherheit, INSPIRE QoS)

Die Einhaltung der INSPIRE Quality of Service-Anforderungen ist eine Selbstverständlichkeit, aber je nach Organisation kann es nationale, regionale oder andere internationale Standards geben, die eine Implementierung erschweren können.

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Skalierung des Datenvolumens und der Anzahl der Anwendenden

Die tatsächliche Nutzung des Endprodukts kann sich dynamisch verändern. Die zukünftige Skalierbarkeit muss deshalb von Anfang an berücksichtigt werden. Bei INSPIRE hängt dies insbesondere von der Menge der Datensätze und der Anzahl der Anwendenden ab.

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Einhaltung von Fristen bis zum Abschluss der Implementierung

Fristen sind oft ein erschwerender Faktor, insbesondere in Bezug auf die Verfügbarkeit von Personen und Ressourcen. Je komplexer die Integration, desto mehr Zeit und Fachwissen werden benötigt.

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Kosten für die anfängliche Bereitstellung und den laufenden Betrieb

Ein Vorteil der Out-of-the-Box-Software ist, dass die Kosten von Anfang an transparent sind. Individuellere Lösungen lassen mehr Raum für Überraschungen und haben in der Regel eine viel höhere Einstiegs- und Wartungsgebühr.

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